Das Fachdidaktikzentrum (FDZ) der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz unterstützt Studierende, die sich ehrenamtlich im Zuge von Deutschunterricht für geflüchtete Menschen engagieren möchten. „Ausgangspunkt für die Initiierung des Projekts war der laute Ruf nach mehr Deutschkursen, das spürbare Engagement von Seiten Freiwilliger und das Bedürfnis, etwas Sinnvolles für die geflüchteten Menschen zu tun“, so Sabine Schmölzer-Eibinger, Leiterin des FDZ. Im September 2015 wurde eine Workshop-Reihe für Studierende der Lehramts-Sprachenfächer sowie des Instituts für Translationswissenschaft und des Universitätslehrgangs DaF/DaZ konzipiert, in der nicht nur Einblicke in zentrale Themengebiete des Deutschunterrichts für Geflüchtete gegeben werden, sondern vor allem auch der Austausch untereinander und die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Zentrum steht.
Als Vortragende konnten zahlreiche ExperInnen aus ganz Österreich und sogar aus London gewonnen werden, die die rechtliche Situation des Asylverfahrens, Grundlagen des Spracherwerbs, didaktisch-methodische Überlegungen, Lernvoraussetzungen und Sprachvergleiche, Alphabetisierung, sowie Psychohygiene thematisch abdecken. Die ersten Workshops fanden im Wintersemester 2015/16 statt und wurden wegen des großen Andrangs auch im Sommersemester 2016 fortgeführt. So konnten rund 60 Studierende in ihrem engagierten Tun unterstützen werden, was für unzählige geflüchtete Menschen einen gesicherten Deutschkurs bedeutete. Im kommenden Studienjahr wird das Projekt fortgeführt und kann mittlerweile auf wertvollen Erfahrungen und Rückmeldungen der Studierenden aufbauen. Eine Reportage über die Flüchtlingsinitiative des Fachdidaktikzentrums wird in Kürze auf Radio Helsinki nachzuhören sein.
Dort ist seit Mitte Juni 2016 auch die Reihe „Saua Saua“ zu hören. Die aus dem Arabischen kommende Redewendung bedeutet so viel wie „Miteinander, miteinander!“ In dem Programm, das sich an arabische Flüchtlinge in Österreich und besonders in Graz richtet, bringen Studierende des FDZ Fragen und Probleme, die im Alltag der Flüchtlinge auftauchen, zur Sprache. So sind etwa viele Barrieren in den Flüchtlingsheimen zu überwinden, aber auch das Schul- und Gesundheitssystem, der öffentliche Verkehr und nicht zuletzt die deutsche Sprache sind Themenbereiche, die behandelt werden. Die Informationen werden immer auf Arabisch und auf Deutsch gegeben, sodass der Zugang für die Zielgruppe gewährleistet ist. Auch ist mit dem Programm der Anspruch verbunden, den Menschen den Zugang zur deutschen Sprache zu erleichtern, indem sie wichtigste Phrasen, Floskeln oder Wörter für die themenbezogene Kommunikation erklärt und mithilfe kleiner Dialoge präsentiert bekommen.